5 Jahre Frühförderung, eine Mutter blickt zurück und lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben:

Mein Sohn Simon wurde 5 Jahre vom Verein Miteinander begleitet und zwar bis ins Jahr 2016.

Anfangs hatten wir Bedenken, was da wieder auf uns zukommt; immerhin kommt ja wöchentlich eine fremde Person in die private Umgebung.

Dann kam Gabi und sehr schnell haben wir sie und ihren Umgang mit unserem Sohn schätzen gelernt. Und auch Simon hat sie sehr schnell ins Herz geschlossen und sich auf ihre wöchentlichen Besuche gefreut. Dann der Schock, Gabi verlässt uns, wir bekommen eine neue Frühförderin.

Wieder hatten wir Bedenken. Wie wird es wohl weitergehen? Wie verkraftet Simon den Wechsel? Kann die Neue auch so gut mit ihm umgehen? Kommen wir mit ihr klar? Viele Fragen und Sorgen geisterten durch unseren Kopf.

Nach den ersten paar Einheiten mit Sabine war schnell klar, sie hat eine völlig andere Art als Gabi.
Sie sang andere Lieder, spielte andere Spiele und hatte generell einen ganz anderen Zugang den Ablauf der Frühfördereinheiten zu gestalten.

Doch schon nach kurzer Zeit merkten wir, neu und anders bedeutet nicht gleichzeitig schlechter. Im Gegenteil. Ich versuchte, mich auf Sabine und ihre Art einzulassen und ich denke, das ist mir auch gut gelungen.

Auch fand Sabine sehr schnell einen guten Zugang zu Simon und umgekehrt hat auch er sie sehr schnell als Teil seines Lebens gesehen.

Und, liebe Sabine, genau das warst du für uns! Ein besonderer Teil in unserem Leben! Du hast uns 4 Jahre lang einmal pro Woche besucht, warst bei allen einschneidenden Ereignissen da (Krabbelstube, Geburt des kleinen Bruders, erste Worte, erste Schritte, Kindergarten). Du hast dich gemeinsam mit uns über alle noch so kleinen Fortschritte gefreut, hast aber auch unsere Sorgen und Ängste mit uns geteilt.

Nicht selten habe ich überlegt: „Soll ich das der Sabine sagen?“ – Ich war jedes Mal froh, es getan zu haben.

Auch wenn Sabine natürlich nicht immer DIE Lösung aus dem Ärmel zaubern konnte, so tat es einfach gut, sich manches von der Seele zu reden, andere Sichtweisen zu hören oder auch nur einfach jemanden zu haben, dem man seine Sorgen, Ängste und Zweifel anvertrauen konnte. Einfach zu wissen: Da ist jemand, der dir zuhört und dich versteht.

Anfangs war ich bei den Frühfördereinheiten immer dabei. Ich habe zugesehen, was Sabine mit Simon macht, war neugierig, welche Ideen sie für ihn hat und wie sie in bestimmten Situationen reagiert. Das war für mich sehr interessant, da ich einiges davon in unseren Alltag übernehmen konnte und einfach eine andere Sichtweise auf bestimmte Verhaltensmuster von Simon bekam.

Später habe ich es aber auch genossen, eine kurze Auszeit zu haben. Einfach mal ohne Kinder Wäsche aufhängen, kleine Tätigkeiten verrichten, oder auch einfach mal nur in Ruhe die Zeitung zu lesen.

Für das alles bin ich sehr dankbar und ich blicke noch immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die ereignisreiche und lange gemeinsame Zeit zurück.

Herzlichen Dank für alles!

Christine