Barrierefreiheit scheint nach wie vor ein Luxusgut zu sein.

Es dürfte so manchen Verantwortlichen in der Politik entgangen sein, dass wir auf dem Weg zu einer immer älter werdenden Gesellschaft sind.

Anstatt bei der Neuplanung bzw. bei Revitalisierungsmaßnahmen im öffentlichem Wohnbau dieses Faktum mitzubedenken, will man zukünftig aus Kostengründen auf die Umsetzung der Barrierefreiheit teilweise verzichten. Oftmals ist die Aufgabe der eigenen vier Wände und die Suche nach einem Platz in einem Altenheim oder eines Behindertenwohnplatzes die einzige Alternative.

Wo sollen gebrechliche Menschen, Menschen mit einer Körperbeeinträchtigung, Eltern mit ihren beeinträchtigten Kindern zukünftig wohnen? Schon jetzt sind diese Menschen auf der verzweifelten Suche nach barrierefreiem leistbarem Wohnraum. So muss einer meiner Kunden von seinen Söhnen in den zweiten Stock getragen werden. Müssen alleinerziehende Mütter die gehbeeinträchtigten Kinder über zahlreiche Stufen schleppen. Was tun, wenn der Partner nach einem Schlaganfall schwer körperlich beeinträchtigt ist?

Als Familienberaterin für Menschen mit Beeinträchtigungen würde ich mir ein Recht auf eine barrierefreie Wohnung – siehe UN-Behindertenrechtskonvention – wünschen. Viele Sorgen blieben den Betroffenen erspart.

Beste Grüße,
Nicole Keplinger-Sitz, Mag.a